Igel richtig füttern

Warum du Igel nicht pauschal füttern darfst

Ja Igel sind wirklich süß und es ist auch schön, wenn man seinen Kindern zeigen kann, wie man richtig mit Tieren umgeht. Doch es wäre falsch, ihnen beizubringen, dass es tierfreundlich ist, Igeln einfach alles Mögliche zu jederzeit zu fressen zu geben. Hier einige Beispiele dafür, warum du bei der Igelfütterung besonders aufpassen solltest:

Wenn sich auch andere Tiere bedienen können Krankheiten übertragen werden

Aufgrund falscher Ernährung kann es zu Fehlbildungen bis hin zum Tod kommen

Kleine Igel müssen die Futtersuche in der Natur lernen, um dauerhaft überleben zu können

Igel könnten ihren Winterschlaf aussetzen, wenn sie genug zu essen aus dem Schälchen bekommen

Einen hilfsbedürftigen, hungrigen Igel erkennst du laut PETA beispielsweise daran, dass er eine Einbuchtung hinter dem Kopf, eingefallene Augen oder eine birnenförmige Statur hat – oder auch tagsüber nach Futter sucht. Denn normalerweise sind Igel nachtaktiv.

Retten solltest du sie zum Beispiel, wenn sie auf der Straße sitzen, du einen verletzten Igel siehst oder ein verwaistes Igelbaby findest.

Warum dürfen Igel keine Milch trinken?

Meine Oma hat den Igeln, die sich auf unseren Hof geschlichen hatten, immer ein Schälchen Kuhmilch hingestellt. Deshalb haben mein Bruder und ich das auch immer gemacht. Ist ja auch nett gemein. Doch Igel sind von Natur aus laktoseintolerant und vertragen keine Milchprodukte. Da sie grundsätzlich kaum einen Snack auslassen, trinken sie die Milch aber. Die Folge ist häufig starker Durchfall, der das Tier schlussendlich töten kann. Es gibt also einen guten Grund dafür, dass du einem Igel keine Milch geben darfst!

Auch laktosefreie Milch solltest du ihnen übrigens nicht geben. Igel überleben seit Jahrhunderten, indem sie Wasser trinken. Da müssen wir Menschen nicht eingreifen.

Igel richtig füttern – so geht’s!

Zunächst einmal sei gesagt, dass du darauf achten solltest, dass nicht andere Tiere vom Igelteller schlemmen. Durch einen kleinen Eingang zum Teller hältst du größere Tiere wie Katzen fern. Hier sind einige Dinge, die du Igeln zu fressen geben kannst:

Igeltrockenfutter
Weizenkleie
Haferflocken
Katzenfutter
Wasser

Das Futter sollte nicht zu heiß sein. Maximal Zimmertemperatur. Füttere gesunde Igel aber nur zur Abendzeit und stelle ihnen nicht dauerhaft etwas zu Fressen hin. Die Näpfe und Teller die du verwendest, sollten grundsätzlich heiß ausgespült werden.

5-Punkte-Check zum Vögel füttern

1. WER FÜTTERT, MUSS AM BALL BLEIBEN!

„Unsere Singvögel erfahren von einer neuen Futterstelle schnell durch ,Schnabel-zu-Schnabel-Propaganda’“, sagt Peer Cyriacks, Biologe der Deutschen Wildtier Stiftung. Fliegen einige Vögel aufgeregt zwitschernd plötzlich immer wieder in eine bestimmte Richtung, bekommen das die anderen mit und fliegen sogleich hinterher. „So gewöhnen Sie die Tiere innerhalb weniger Tage an die neue Futterquelle.“ Jetzt ist es wichtig, die Futterstelle regelmäßig aufzufüllen! „Ihre neuen Gäste bauen auf Sie.“ Im Urlaub den Nachbarn bitten, zu füttern.

2. BIETEN SIE SPÄTESTENS BEI EIS UND SCHNEE HILFE AN

Wer Gartenvögel füttert, hilft den wirklich bedrohten Arten, die kaum in der Nähe von Menschen leben, nicht. Trotzdem ist für Blaumeise, Kohlmeise, Buchfink oder Rotkehlchen die Fütterung eine wichtige Hilfe in kargen Zeiten. Die beginnen in der Regel spätestens in der zweiten Hälfte des Winters, wenn niedrige Temperaturen an den Energievorräten der Vögel zehren und eine feste Schneedecke die Nahrungssuche erschwert.

3. FÜR DIE GÄSTE NUR DAS BESTE!

Qualitativ gibt es Unterschiede beim Futter aus Drogerien, Supermärkten oder dem Fachhandel. Peer Cyriacks: „Ein gutes Zeichen ist es meist, wenn viele hochwertige Bestandteile, wie beispielsweise Sonnenblumenkerne und Erdnüsse, enthalten sind.“ Fett und Talg halten die Körner zusammen und spenden viel Energie. Für Insektenfresser wie Rotkehlchen und Zaunkönige gibt es im Fachhandel Futter mit getrockneten Mehlwürmern. Aufgeschnittene oder aufgehängte ganze Äpfel schmecken Amseln und Wintergästen, wie der Wachholderdrossel und dem Seidenschwanz besonders gut.
Küchenabfälle wie Kartoffelschalen oder Fleischreste gehören nicht ins Futterhaus! Sie zählen nicht zur Nahrung unserer Singvögel. Auch Trinkwasser sollte im Winter bereitgestellt werden.

4. LADEN SIE AUCH FREMDE GÄSTE EIN

„Spannend wird es bei der Vogel-Beobachtung im Winter, wenn sich ausländische Gäste bei Ihnen am Futterhaus einfinden“, erklärt Peer Cyriacks. So besuchen Gartenvögel aus dem hohen Norden, wie z.B. Bergfinken aus Skandinavien oder Rotkelchen aus dem Baltikum ihre deutschen Artverwandten.

5. PLATZIEREN SIE DIE FUTTERSTELLE PASSEND

Das Futter muss trocken und sauber liegen. Ist es einmal leergefuttert, können Reste und Kot mit einem kleinen Handfeger entfernt werden. Wichtig: Auch das Trinkwasser austauschen. Fauliges Trinkwasser kann Krankheiten nach sich ziehen. Die Futterstelle braucht einen freistehenden und erhöhten Platz, an dem die Vögel anfliegen können und einen Rundumblick haben. Für Städter, die mit hungrigen Tauben zu rechnen haben, eignen sich Futtersilos besonders gut. An den schmalen Futterröhren finden die schweren Tauben keinen Halt. Auch klassische Futterhäuschen aus dem Baumarkt sind in der Regel gut geeignet. Achten Sie hier darauf, dass Sie Futterreste leicht ausfegen und das Häuschen säubern können.